Historisches

Die Geschichte dieses Hauses ist eine Reise Wert …
1862 – 1864: Bau der Spinnerei Gütle
Franz Martin Hämmerle entschließt sich zum Bau einer eigenen Spinnerei um von seinen Lieferanten unabhängig zu werden. Da man damals die Kraftübertragung über größere Strecken noch nicht beherrschte, musste die neue Fabrik dort errichtet werden, wo die nötige Wasserkraft zur Verfügung stand. Die verhältnismäßig leicht gewinnbare Wasserkraft der Dornbirner Ache gab den Ausschlag, die neue Spinnnerei im Gütle zu errichten. Gleichzeitig entsteht eine Wasserkraftanlage und ein Wohnhaus für die Arbeiter. Als dieses Wohnhaus zu klein wird, hat man es kurzerhand zu einer Gastwirtschaft umfunktioniert.

1864: Die Spinnerei Gütle nimmt Betrieb auf
Die Spinnerei Gütle geht mit 11.000 Spindeln in Betrieb. Um den Arbeitern den 4km langen Weg von Dornbirn ins Gütle zu ersparen, wurde das große Arbeiterwohnhaus in Fabriksnähe errichtet. Später kamen noch mehrere Ein- und Zweifamilienhäuser hinzu.

1869: Springbrunnen im Gütle
Mit seinen 60m wird der damals höchste Springbrunnen Europas in Betrieb genommen.

1881: Erstes Telephon der Monarchie
Einen Höhepunkt erlebt das Gütle am 10.8.1881, als Kaiser Franz Josef I. hier die erste Telephonverbindung Österreich-Ungarns zwischen der Spinnerei Gütle und dem Kontor der Firma F.M. Hämmerle im Dornbirner Oberdorf feierlich in Betrieb nimmt. Im Zuge dieses Besuchs kehrt der Kaiser im Gasthof Gütle ein, um seine Leibspeise zu essen. Klare Rindsuppe, Tafelspitz mit Salzkartoffeln und Gemüse. Zur Feier des Tages trinkt er Champagner, dessen Flasche noch heute im Kaiserzimmer des Gasthofs steht.

1990: Die Spinnerei Gütle wird stillgelegt
Die Produktion wird aus Rationalisierungsgründen in die wesentlich größere F.M. Hämmerle Spinnerei in Feldkirch verlegt. Die Elektrizitätsanlagen werden weiter betrieben.

1990-2008: Revitalisierter Wirtschaftsstandort.
Nach schrittweiser Sanierung der Industriegebäude entwickelt sich das Gütle wieder zum wichtigen Wirtschaftsstandort. Das revitalisierte Areal beherbergt Museen und Bürogebäude. Der Gasthof wird von F.M Hämmerle Immobilien komplett renoviert.